Tipps für die gesunde Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen

Fri­sche, emis­si­ons­ar­me Raum­luft trägt wesent­lich zum Wohl­be­fin­den und zur Gesund­heit der Bewoh­ner bei. Zumal wir Men­schen heut­zu­ta­ge die mit Abstand meis­te Zeit in geschlos­se­nen Räu­men ver­brin­gen. Unser Exper­te sagt Ihnen, wie Sie Ihre Wohn- und Arbeits­um­ge­bung dau­er­haft wohn­ge­sund gestal­ten.

Tipp 1: Nicht nur der Nase vertrauen

Die Sache scheint ein­fach: Gerü­che sind ange­nehm oder unan­ge­nehm, und letz­te­re sind gefähr­lich. Die­se Annah­me ist falsch. Man­che Gerü­che sind nicht nur unan­ge­nehm, son­dern auch gesund­heit­lich pro­ble­ma­tisch. Den­noch kann man nicht davon aus­ge­hen, dass bedenk­li­che Emis­sio­nen immer rie­chen oder dass alle Gerü­che der Gesund­heit scha­den. Geruch bedeu­tet also nicht auto­ma­tisch, dass es sich um eine kri­ti­sche Emis­si­on han­delt. Umge­kehrt heißt dies aber auch, dass nicht jede Emis­si­on über die Nase iden­ti­fi­ziert wer­den kann. Ein gutes Bei­spiel hier­für ist Koh­len­mon­oxid: Das bei unvoll­stän­di­ger Ver­bren­nung ent­ste­hen­de Gas ist farb- und geruch­los, wirkt aber in höhe­ren Kon­zen­tra­tio­nen als Atem­gift, das sogar zum Tod füh­ren kann. Die Wahr­neh­mung von Gerü­chen ist zudem indi­vi­du­ell ver­schie­den. Der Geruch von Baum­harz wird von vie­len Men­schen als ange­nehm emp­fun­den. Har­ze ent­hal­ten aber Ter­pe­ne, die auch als Löse­mit­tel in Lacken und Kleb­stof­fen ent­hal­ten sind. Dort ver­ur­sa­chen sie einen Geruch, der von vie­len als unan­ge­nehm emp­fun­den wird.

Tipp 2: Untergrund sauber vorbereiten und auf Trockenheit achten

Machen Sie sich kei­ne Sor­gen, wenn nach der Ver­le­gung von Boden­be­lä­gen der typi­sche „Neu­ge­ruch“ auf­tritt. Die­ser ver­flüch­tigt sich durch rich­ti­ges Lüf­ten in der Regel schnell.  Durch die Ver­wen­dung löse­mit­tel­frei­er Kleb­stof­fe ist die­ser Geruch heu­te von vorn­her­ein stark redu­ziert. Viel wich­ti­ger ist, dass der Unter­grund unter dem neu­en Boden tro­cken ist. Weit über 90 Pro­zent der Geruchs­re­kla­ma­tio­nen wer­den durch feuch­te Est­ri­che oder ande­re Unter­grün­de ver­ur­sacht. Bei Reno­vie­run­gen wer­den alte Boden­be­lä­ge abge­tra­gen. Hier ist es rat­sam, alle Rück­stän­de rest­los zu ent­fer­nen, damit spä­ter kei­ne unan­ge­neh­men Gerü­che oder sons­ti­ge Emis­sio­nen auf­tre­ten. Anschlie­ßend wird der Unter­grund auf­be­rei­tet, meist mit einer Grun­die­rung und einer Spach­tel­schicht. Hier ist neben der guten Trock­nung wich­tig, dass es sich um emis­si­ons­ar­me Pro­duk­te han­delt.

Tipp 3: Produkte sorgfältig auswählen

Lai­en glau­ben oft, dass Bio und Öko immer gesund sind, wäh­rend sie che­­misch-syn­­­the­­ti­­sche Pro­duk­te im Hin­blick auf die mensch­li­che Gesund­heit für eher bedenk­lich hal­ten. Das ist ähn­lich trü­ge­risch wie der Geruchs­test mit der Nase. Denn auch die Natur bringt vie­le Gif­te her­vor. Zum Bei­spiel ist Form­alde­hyd ein natür­li­ches Zwi­schen­pro­dukt im Stoff­wech­sel des Men­schen und hat dort wich­ti­ge keim­ab­tö­ten­de Eigen­schaf­ten. Ande­rer­seits muss Form­alde­hyd auf­grund sei­ner Gif­tig­keit und krebs­er­zeu­gen­den Wir­kung – je nach auf­tre­ten­der Men­ge – kri­tisch gese­hen wer­den. Grund­sätz­lich gilt: Ach­ten Sie auf eine sorg­fäl­ti­ge Aus­wahl von Bau­pro­duk­ten und Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den, um für eine emis­si­ons­ar­me, wohn­ge­sun­de Umge­bung zu sor­gen. Bau­pro­duk­te mit dem Emi­­code-Zei­chen bie­ten eine ver­läss­li­che Kauf­ori­en­tie­rung. Das Sie­gel wird von der GEV, Gemein­schaft Emis­si­ons­kon­trol­lier­te Ver­le­ge­werk­stof­fe, Kleb­stof­fe und Bau­pro­duk­te e. V., ver­lie­hen. Die­ser Ver­ein prüft unter stren­gen Kri­te­ri­en Bau­pro­duk­te und ver­gibt das Emi­­code-Zei­chen nur für beson­ders emis­si­ons­ar­me Mate­ria­li­en. Wich­tig dabei: Auch nach Erhalt des Zer­ti­fi­kats stel­len unan­ge­kün­dig­te Stich­pro­ben­kon­trol­len durch neu­tra­le Prüf­in­sti­tu­te sicher, dass die Emis­si­ons­grenz­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den.

Tipp 4: Softe Faktoren wie Lüftung, Pflanzen und Beschattung berücksichtigen

Neben den genann­ten bau­li­chen Punk­ten trägt auch ver­nünf­ti­ges All­tags­ver­hal­ten zu einem guten Raum­kli­ma bei. Lüf­ten Sie Ihre Wohn- und Arbeits­räu­me regel­mä­ßig und hei­zen Sie aus­rei­chend in der käl­te­ren Jah­res­zeit. Für eine gesun­de Innen­raum­luft sor­gen auch Pflan­zen wie Zim­mer­lin­de, Ficus oder Nest­farn. Eini­ge Pflan­zen­ar­ten kön­nen sogar Schad­stof­fe aus der Raum­luft fil­tern. Ver­ges­sen Sie nicht die Kraft der Son­ne: Die Außen­be­schat­tung der Fens­ter schützt Men­schen, Pflan­zen und Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de vor über­mä­ßi­ger UV-Strah­­lung und Über­hit­zung.

Foto: © GEV/Iris Pohl

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6. Mai 2025