Tipps für die gesunde Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen
Seit vor wenigen Jahren Corona übers Land zog, legen die Verbraucher zusätzlich zu Designaspekten immer mehr Wert auf Natürlichkeit und Nachhaltigkeit im eigenen Heim. Unser Experte erklärt Ihnen, welche hochwertigen Materialien und Farben gefragt sind, die Wohngesundheit und Gemütlichkeit bieten und dabei auch noch gut aussehen.
Zu Pandemiezeiten gab es bedingt durch die äußeren Umstände einen Trend zum „Cocooning“, zum Sich-Einnisten in den eigenen vier Wänden. Der Trend ist oftmals inspiriert von der skandinavischen Hygge-Wohnkultur, die dem Wunsch nach einem entschleunigten Lebensstil entspringt. Dieser gesteigerte Hang zum „Slow Living“ und zu mehr Nachhaltigkeit hält nach wie vor an – verbunden mit einer größeren Wertschätzung für die kostbare Natur.
Tipp 1: Natürliche Materialien und erdige Farbtöne
Probieren Sie natürliche Materialien und erdige Farbtöne aus: Holz, Leinen, Rattan und Bambus liegen aktuell im Trend. Kombiniert werden sie mit sanften Farben wie Terrakotta, Salbeigrün, Sand oder Beige, die eine behagliche, beruhigende Atmosphäre schaffen. Besonders der Naturbaustoff Holz in vielfältigen Formen und Designs bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Ausgehend von der Küche sind Möbelfronten in Rillenoptik jetzt verstärkt auch im Ess- und Wohnbereich zu sehen. Die vertikalen Lamellen verleihen Schränken und Sideboards eine natürliche Ausstrahlung. Auch bei der Wand- und Deckengestaltung ist die Lamellenoptik eine willkommene Variante. Eiche steht weiterhin ganz oben auf der Liste der beliebtesten Holzarten. Sie wird aktuell auch mit sägerauer Oberfläche verwendet. Ebenso gefragt sind Äste und natürliche Risse im Holz. Auch Altholzbuche mit ihrer markanten, rustikalen Optik wird gerne verwendet, häufig mit grauem Finish. Daneben sind Vintage-Möbel nach wie vor beliebt. Als Kontrast zu den erdigen Grüntönen feiern Pastellfarben eine Renaissance, vor allem in Nuancen von Rosa und Apricot. Seien Sie mutig und kombinieren Sie Polstermöbel in diesen Farben mit sandfarbenen Oberflächen.
Tipp 2: Innovative Bodengestaltung
Auch bei den Bodenbelägen ist Natürlichkeit Trumpf. Grau, Beige oder „Greige“, eine Mischung aus beidem, sind der Renner. Schauen Sie sich Bodendesigns an, bei denen die natürliche Farbe des Holzes noch sichtbar ist. Die sandartige Farbe lässt den Holzboden gealtert aussehen – auch wenn er neu ist. Besonders gefragt sind offenporige Oberflächenbehandlungen mit Öl und Wachs. Matte Öle – farblos oder transparent – lassen sich so anwenden, dass das Holz wie unbehandelt aussieht und trotzdem über einen Oberflächenschutz verfügt. Sogar mit Anthrazit- und Schwarztönen wird experimentiert.
Tipp 3: Unbedenkliche Materialien mit dem EMICODE®-Zeichen
Achten Sie unabhängig von Ihren persönlichen Vorlieben bei allen Käufen und Anwendungen verstärkt auf gesundheitliche Unbedenklichkeit. Setzen Sie bevorzugt auf Qualitätsprodukte wie schadstoffgeprüfte Möbel oder emissionsarme Baumaterialien. Seriöse Orientierung bietet das Emicode-Zeichen der GEV – Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte. Ob Putze, Mörtel, Klebstoffe, Lacke, Öle, Wachse oder Dichtstoffe: Das Emicode-Siegel der GEV wird nur an Produkte vergeben, deren gesundheitliche Unbedenklichkeit dank geringstmöglicher Emissionen durch strenge Laborprüfungen festgestellt wurde. Produkte mit dem EMICODE®-Zeichen enthalten keine Lösemittel oder phtalathaltige Weichmacher und sind frei von gefährlichen flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs). Hersteller müssen ihre Produkte regelmäßigen Kontrollen in Form von unangemeldeten Stichproben unterziehen und dürfen nur mit einem bestätigt gültigen Emicode-Siegel werben. Wenn Sie Arbeiten an Handwerker vergeben, sollten Sie vorab über die eingesetzten Produkte sprechen und auf Materialien bestehen, die das EMICODE®-Zeichen tragen.
Fazit
Unabhängig vom Geschmack, ob leuchtend bunt oder in dezenten Naturtönen, ob Holz, Naturstein oder Putzflächen: Wenn Sie bei der Wohnraumgestaltung auf eine sorgfältige Produktwahl achten, können Sie so für ein wohngesundes und schadstoffarmes Zuhause sorgen. Das schützt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern gleichzeitig auch die Umwelt.

Foto: © GEV/Iris Pohl
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